Das Leitbild der baden-württembergischen Volkshochschulen
Die Volkshochschulen heute, morgen, übermorgen
Gesellschaftliche Veränderungen und technologischer Fortschritt erfordern lebensbeglei-tendes Lernen der gesamten Bevölkerung. Gefragt sind dabei nicht nur allgemeine und berufliche Anpassungsqualifizierung, also Wissen und Können, sondern auch kritische Distanz, erkenntnisfördernde Unterscheidung sowie Beurteilungs- und Entscheidungsvermögen: gefragt ist Bildung.
Zentrales Anliegen der in über hundertjähriger Tradition arbeitenden Volkshochschulen ist es, die Freude an Bildung, an Selbstveränderung und Weiterentwicklung unabhängig von Alter und sozialer Herkunft zu wecken und aufrecht zu erhalten.
Bildung setzt unabhängige, individuelle und interessensensible Beratung voraus und lebt wesentlich von der Begegnung mit Menschen. Als größte kommunal verankerte Einrichtung der Bildung, Beratung und Begegnung ist die Volkshochschule ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge. Gemäß ihrem öffentlichen Auftrag, Bildung für alle zu ermöglichen, versteht sie sich als Dienstleisterin für die Allgemeinheit. Ihr Ziel ist die persönliche Entfaltung und die aktive gesellschaftliche Teilhabe möglichst vieler Menschen. „vhs“ ist das Markenzeichen für allgemeine Bildung und Allgemeinbildung in der und für die soziale Demokratie in Europa.
Die flächendeckend arbeitenden öffentlich verantworteten und geförderten 168 baden-württem-bergischen Volkshochschulen mit ihren über 660 Außenstellen garantieren die Erfüllung ihres Weiterbildungsauftrags in parteipolitischer und weltanschaulicher Unabhängigkeit bei sozial verträglicher Entgeltgestaltung.
Zentrales Anliegen der in über hundertjähriger Tradition arbeitenden Volkshochschulen ist es, die Freude an Bildung, an Selbstveränderung und Weiterentwicklung unabhängig von Alter und sozialer Herkunft zu wecken und aufrecht zu erhalten.
Bildung setzt unabhängige, individuelle und interessensensible Beratung voraus und lebt wesentlich von der Begegnung mit Menschen. Als größte kommunal verankerte Einrichtung der Bildung, Beratung und Begegnung ist die Volkshochschule ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge. Gemäß ihrem öffentlichen Auftrag, Bildung für alle zu ermöglichen, versteht sie sich als Dienstleisterin für die Allgemeinheit. Ihr Ziel ist die persönliche Entfaltung und die aktive gesellschaftliche Teilhabe möglichst vieler Menschen. „vhs“ ist das Markenzeichen für allgemeine Bildung und Allgemeinbildung in der und für die soziale Demokratie in Europa.
Die flächendeckend arbeitenden öffentlich verantworteten und geförderten 168 baden-württem-bergischen Volkshochschulen mit ihren über 660 Außenstellen garantieren die Erfüllung ihres Weiterbildungsauftrags in parteipolitischer und weltanschaulicher Unabhängigkeit bei sozial verträglicher Entgeltgestaltung.
Wir haben uns auf Qualität und Professionalität verpflichtet, insbesondere zur formellen und systematischen Qualitätsentwicklung, einschließlich Zertifizierung nach anerkannten Verfahren, zu einem stets umfassenden Weiterbildungsangebot, zur hauptamtlichen Verantwortung unserer Arbeit sowie zur stetigen Fortbildung unserer haupt- und freiberuflichen Mitarbeitenden.
Bildung ist Vertrauenssache. Die Teilnehmenden müssen sich auf die Seriosität unserer Angebote verlassen können. Was Wissenschaft und Gesellschaft kontrovers diskutieren, wird in vhs-Veranstaltungen differenziert als kontrovers dargestellt. Bei aller Offenheit auch gegenüber neuen Themen beschränken wir uns bei Lehren und Empfehlungen ohne wissenschaftliche Grundlage auf die reine objektive Information.
Wir fördern Vielfalt (Diversität) und sind offen für alle Menschen mit und ohne Behinderung, unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, Alter, ethnischer, nationaler und sozialer Herkunft, kultureller Orientierung sowie religiöser und politischer Anschauung. Antidemokratische, extremistische, diskriminierende und populistische Positionen treffen in den Volkshochschulen jedoch auf den entschiedenen argumentativen Widerspruch der Demokrat*innen: Wenn es um die Demokratie geht, ergreifen wir gemeinsam mit unseren Teilnehmenden und Kursleitenden Partei.
Wir arbeiten „analogital“. Gemeinsames Lernen unter Anwesenden ist unsere Spezialität, wir öffnen uns aber auch für andere, insbesondere digitale Lernwelten. Deshalb wollen wir in unseren Einrichtungen zunehmend Orte mit hoher Aufenthaltsqualität und lernunterstützender Infrastruktur schaffen, um soziales Lernen in Gruppen ebenso zu befördern wie selbstgesteuertes, individuelles Lernen.
Wir arbeiten agil. Die „agile vhs“ zeichnet sich durch gesteigerte inhaltliche, personelle sowie zeitliche, räumliche und organisatorische Experimentierbereitschaft und Flexibilität aus. Dabei setzt sie notwendig die Entwicklung zur analogitalen vhs voraus.
Wir arbeiten aufsuchend, um auch bildungsfernere und bildungsungewohnte Zielgruppen zu erreichen. Aufsuchende Bildungsarbeit wirkt chancenausgleichend und fördert die politische, kulturelle und berufliche Teilhabe der Bürger*innen.
Wir arbeiten vernetzt und kooperativ, mit der Kommune, mit dem Land, mit der Zivilgesellschaft, mit lokalen und regionalen Institutionen sowie mit Partnern in Europa, um Wirkung und Reichweite unserer Arbeit zu steigern.
Wir orientieren die Ziele und Inhalte unseres flexiblen, innovativen und umfassenden Programms in den Bereichen Politik-Gesellschaft-Umwelt, Kultur-Gestalten, Gesundheit, Sprachen, Arbeit-Beruf sowie Alphabetisierung, Grundbildung und Schulabschlüsse und die Vielfalt der Methoden seiner Vermittlung sowohl an den subjektiven Bedürfnissen der Einzelnen als auch an den objektiven gesellschaftlichen Bedarfen. Dabei hat fächerübergreifendes,
auf ganzheitliche Erkenntnis zielendes Arbeiten Vorrang.
Bildung ist Vertrauenssache. Die Teilnehmenden müssen sich auf die Seriosität unserer Angebote verlassen können. Was Wissenschaft und Gesellschaft kontrovers diskutieren, wird in vhs-Veranstaltungen differenziert als kontrovers dargestellt. Bei aller Offenheit auch gegenüber neuen Themen beschränken wir uns bei Lehren und Empfehlungen ohne wissenschaftliche Grundlage auf die reine objektive Information.
Wir fördern Vielfalt (Diversität) und sind offen für alle Menschen mit und ohne Behinderung, unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, Alter, ethnischer, nationaler und sozialer Herkunft, kultureller Orientierung sowie religiöser und politischer Anschauung. Antidemokratische, extremistische, diskriminierende und populistische Positionen treffen in den Volkshochschulen jedoch auf den entschiedenen argumentativen Widerspruch der Demokrat*innen: Wenn es um die Demokratie geht, ergreifen wir gemeinsam mit unseren Teilnehmenden und Kursleitenden Partei.
Wir arbeiten „analogital“. Gemeinsames Lernen unter Anwesenden ist unsere Spezialität, wir öffnen uns aber auch für andere, insbesondere digitale Lernwelten. Deshalb wollen wir in unseren Einrichtungen zunehmend Orte mit hoher Aufenthaltsqualität und lernunterstützender Infrastruktur schaffen, um soziales Lernen in Gruppen ebenso zu befördern wie selbstgesteuertes, individuelles Lernen.
Wir arbeiten agil. Die „agile vhs“ zeichnet sich durch gesteigerte inhaltliche, personelle sowie zeitliche, räumliche und organisatorische Experimentierbereitschaft und Flexibilität aus. Dabei setzt sie notwendig die Entwicklung zur analogitalen vhs voraus.
Wir arbeiten aufsuchend, um auch bildungsfernere und bildungsungewohnte Zielgruppen zu erreichen. Aufsuchende Bildungsarbeit wirkt chancenausgleichend und fördert die politische, kulturelle und berufliche Teilhabe der Bürger*innen.
Wir arbeiten vernetzt und kooperativ, mit der Kommune, mit dem Land, mit der Zivilgesellschaft, mit lokalen und regionalen Institutionen sowie mit Partnern in Europa, um Wirkung und Reichweite unserer Arbeit zu steigern.
Wir orientieren die Ziele und Inhalte unseres flexiblen, innovativen und umfassenden Programms in den Bereichen Politik-Gesellschaft-Umwelt, Kultur-Gestalten, Gesundheit, Sprachen, Arbeit-Beruf sowie Alphabetisierung, Grundbildung und Schulabschlüsse und die Vielfalt der Methoden seiner Vermittlung sowohl an den subjektiven Bedürfnissen der Einzelnen als auch an den objektiven gesellschaftlichen Bedarfen. Dabei hat fächerübergreifendes,
auf ganzheitliche Erkenntnis zielendes Arbeiten Vorrang.
Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung sehen wir für unsere Arbeit insbesondere die folgenden Themen im Vordergrund:
Die „Corona“- Krise hat unsere generelle Alltagserwartung, die Bedingungen der Gegenwart werden im Großen und Ganzen auch die zukünftigen sein, tief erschüttert. Unsere Gesellschaft ist gefordert, in erheblichem Umfang rasch umzulernen. Wie unser „Wir“ in und nach der Krise ausfällt sowie viele weitere damit verbundene grundsätzliche Fragen werden die Volkshochschulen thematisieren, um sie gemeinsam mit ihren über 2,2 Millionen Teilnehmenden und einem möglichst noch größeren Kreis der Bevölkerung zu diskutieren.Gesellschaftlicher Zusammenhalt in der Demokratie: Insbesondere die ökologische, die populistische und die informationstechnische Herausforderung unserer Gesellschaft erfordern eine weitere Stärkung unserer demokratischen Kultur, die wesentlich auch eine Bildungsaufgabe ist.
Nachhaltigkeit: Bildung für nachhaltige Entwicklung begleitet Menschen auf dem Weg in eine Gesellschaft, die ökonomische, ökologische und soziale Themen zusammenführt und sich der inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit verpflichtet fühlt.
Integration: Die Volkshochschulen tragen an zentraler Stelle zur Integration von Menschen internationaler Herkunft bei, weiterhin auch dadurch, dass sie durch interkulturelle Bildung für die Offenheit der aufnehmenden Menschen sorgen.
Digitalisierung: Die Volkshochschulen begreifen Digitalisierung nicht nur als technischen, sondern auch als zu reflektierenden sozialen Prozess, den es zu gestalten gilt. Ihre Angebote schaffen für alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu digitaler Kompetenz und tragen zur Verringerung der digitalen Spaltung bei. Sie nutzen digitale Tools, um verschiedenen Bildungsbedürfnissen orts- und zeitunabhängig individuell Rechnung zu tragen und ihre eigenen Arbeitsprozesse zu verändern. Nicht zuletzt ermöglichen sie, die eigene Mediennutzung kritisch zu hinterfragen sowie die Strukturen und Mechanismen von Medienunternehmen zu verstehen.
Gesundheitliche Chancengleichheit: Explodierende Krankheitskosten ebenso wie sozial-staatliche Überlegungen erfordern den weiteren Ausbau des schon beachtlichen Präventionsangebots der Volkshochschulen. Gesundheitsbewusstsein darf nicht länger eine Frage der Bildung sein.