Arzt-Patienten-Forum: Demenz, Alzheimer, Vergesslichkeit - wenn das Gedächtnis nachlässt
Bis zu einem gewissen Grad ist die zunehmende Vergesslichkeit eine unvermeidliche Begleiterscheinung des Alterns. Ist sie allerdings so ausgeprägt, dass sie einen normalen Alltag erschwert oder unmöglich macht, wird Vergesslichkeit zur Krankheit. Bei der Demenz handelt sich um eine Erkrankung, die stärker als jede andere Störung des Gehirns mit dem Lebensalter zusammenhängt. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz, bei der Nervenzellen des Gehirns aus noch nicht völlig geklärter Ursache zugrunde gehen. Aber auch eine Verstopfung der Blutgefäße des Gehirns, z. B. durch einen Schlaganfall, kann eine Demenz auslösen. Wenn Nervenzellen im Stirn- und Schläfenlappen des Großhirns absterben, kann dies Persönlichkeit und Verhalten des Betreffenden stark verändern, oft lange bevor Gedächtnisstörungen auffällig werden. Die Demenz ist derzeit nicht heilbar. Allerdings gibt es zwei Medikamentenklassen, die die Abnahme der Leistungsfähigkeit des Gehirns für eine gewisse Zeit verlangsamen können. Ein wichtiger Eckpfeiler der Demenzforschung ist deswegen die Entwicklung neuer Diagnosemethoden, mit denen sich eine Erkrankung erkennen lässt, bevor ausgeprägte Gedächtnisstörungen auftreten. Welche Medikamente für eine gezielte Frühtherapie in Frage kommen, wird derzeit intensiv erforscht. Unabhängig davon kann jeder Mensch sein Demenzrisiko zumindest etwas senken: durch regelmäßige körperliche Betätigung, eine gute Blutdruckeinstellung, die Vermeidung von Übergewicht und den Verzicht auf Zigaretten sowie geistiges Training. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen an die Referentin zu stellen.
Referentin:
Dr. med. Iris Kaupp, Fachärztin für Neurologie, Titisee-Neustadt
Veranstalter ist die VHS Hochschwarzwald e. V. in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg