Seit 500 Jahren:
Der Bauernkrieg und die Folgen für bäuerliche Siedlungen im Hochschwarzwald bis in die Gegenwart


Mit der verheerenden Niederlage der bürgerlich-bäuerlichen Streitkräfte bei Hilzingen am Hegau endete de facto am 4. Juli 1525 der sogenannte "Deutsche Bauernkrieg". Doch nachdem die Söldner der Fürsten und Grafen ihren  Judaslohn bekommen hatten und abgezogen waren, blieben eigentlich nur Verlierer in unserer Landschaft übrig. Überbevölkerung, wohl auch Hunger nach  Aufspaltung von Hofgütern führte zu Bevölkerungsrückgang in den Tälern rund um Neustadt. Die Suche nach dem richtigen Glauben, finanzielle Sonderbelastungen und Erbteilungen die zur Verarmung führten belasteten den niedrigen Adel, wie die Grafen von Fürstenberg oder örtliche Obrigkeiten wie die Klöster im Hochschwarzwald. Da war guter Rat gesucht.  Eine Lösung war die Verkündung der Kinzigtäler Landesordnung von 1543, die nach und nach für alle fürstenbergischen Gebiete galt. Darin wurde festgeschrieben, dass alle Höfe im fürstenbergischen Schwarzwald geschlossen an nur einen Nachfolger oder - das ist besonders - eine Nachfolgerin zu übergeben waren. Damit griff der Landesherr jedoch verschriftlicht nur auf, was sich in der Praxis seit dem 12. Jahrhundert eigentlich bewährt hatte, wie Eberhard Gothein ( 1853 - 1923 ) in seiner "Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes" (1892) nachwies und wie es das Gewann "Schweighöfe" bis heute belegt. Diese Praxis wurde jedoch aufgrund von günstigen klimatischen Bedingungen und damit bedingtem Bevölkerungswachstum irgendwann zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert von den Schwarzwälderinnen und Schwarzwäldern "vergessen". Das Modell des geschlossenen Hofgutes als Einzelhofsiedlung prägt somit seit 1543 als eine Folge des Bauernkriegs wieder die Landschaft in weiten Teilen des Schwarzwaldes von Bonndorf bis Oberkirch, besonders jedoch im Hochschwarzwald. Doch wie sieht die Siedlungsform und das Landschaftsbild des Hochschwarzwaldes in Zukunft aus, wenn sich die neuen ökonomischen Bedingungen einer zeitgemäßen Höhenlandwirtschaft durchsetzen müssen? Bleibt das "Schwarzwald-Feeling" dann noch für den Tourismus erhalten?  
Anmeldeschluss: 15.11.25.


1 Abend, 20.11.2025
Donnerstag, 19:30 - 21:00 Uhr
1 Termin(e)
Do 20.11.2025 19:30 - 21:00 Uhr Volkshochschule, Sebastian-Kneipp-Anlage 2, 79822 Titisee-Neustadt, VHS-Seminarraum 2, 1. OG
Dr. Detlef Herbner
242101.008TN
Vortrag: 7,00 €

  1. Weitere Veranstaltungen von Dr. Detlef Herbner

    1. Weiterbildung Naturpark-Gästeführer*in242500.005TN

      10.10.24 - 05.04.25 (28-mal) 17:00 - 18:30 Uhr
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      03.04.25 (1-mal) 19:30 - 21:00 Uhr
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      05.06.25 (1-mal) 19:30 - 21:00 Uhr
      Titisee-Neustadt

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