Neustadt, Lenzkirch und die anderen – „interkommunale“ Beziehungen unter den Hochschwarzwaldgemeinden vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.
Titisee-Neustadt: 750 Jahre Stadt (1275-2025)
Schon seit der Stadtgründungsphase bestanden familiäre und wirtschaftliche Beziehungen besonders zu Lenzkirch und seit 1491 zu seinem sogenannten Amt. Bildete doch dieses als einziges der sogenannten „vier Ämter über Wald“ mit dem Amt Neustadt von da an gemeinsam eine ungetrennte Verwaltungsgemeinschaft bis zum Ende der fürstenbergischen Zeit. Daneben spielte seit der Stadtgründung eine besondere Rolle die Beziehung zwischen der „Stadt“ und den Vier Tälern sowie dem Eck- und Siedelbachtal. Die Entwicklung des Zentralortes ist ohne sein bäuerlich strukturiertes rückwärtiges Land nicht denkbar. Aber auch die Beziehungen zu den zwei anderen Ämtern über Wald, Vöhrenbach und Löffingen dürfen in diesem Fall nicht außer Acht gelassen werden, genau so wenig, wie die Verwaltungskontakte über Ländergrenzen hinweg, etwa zur Fürstabtei St. Blasien mit seinem Hauptort Bonndorf und das besondere Verhältnis der eigentlich (vorder)österreichischen Waldauerinnen und Waldauer über Jahrhunderte. Schließlich ist der Frage nachzugehen, was es mit den „Bundgenossen über Wald“ auf sich haben könnte, von denen im 15. Jahrhundert die Rede ist. Denn zu unserer Stadtgeschichte gehören auch die dramatischen Ereignisse rund um den sogenannten Bauernkrieg der sich 2025 zum 500. Male jährt. Dazu passen auch die Beziehungen zum benachbarten Kloster Friedenweiler als Grundherrschaft in unmittelbarer Nachbarschaft zur „Stadt“, aber auch mit konkurrierenden Rechten zu dieser etwa in Viertäler.
Anmeldeschluss: 31.05.25.
Titisee – Neustadt 750 Jahre Stadt (1275 – 2025)
Das klingt doch schräg 2021 haben wir mit der VHS 50 Jahre Titisee- Neustadt gefeiert und jetzt 750 Jahre? Doch, das passt. 2025 geht es um die Stadtrechte. Okay es sind eigentlich die Stadtrechte von Neustadt im Schwarzwald. Aber mit der Gemeindegebietsreform in den 1970gern sind die Stadtrechte von Neustadt, wie überall im Land auf die Gesamtstadt übertragen worden. Deshalb feiern wir 750 Jahre Stadt Titisee-Neustadt in 2025. Aber ist das überhaupt ein Grund zum Feiern? Wir meinen schon! Im „Modell Stadt“ ja, auch im Modell „Kleinstadt“, wie Titisee-Neustadt, zumindest der Einwohnendenzahl nach, eine ist, sind die demokratischen Strukturen zu Grunde gelegt nach denen wir heute leben. Das hat der Heidelberger Volkswirtschaftler, Soziologe und Wirtschaftshistoriker Max Weber (1864-1920) in seinem Hauptwerk „Wirtschaft und Gesellschaft“ ebenso eindrücklich dokumentiert, wie Karl Siegfried Bader (1905 -1998), der in unserem Stadtteil Waldau geborene Jurist und Professor an der ETH Zürich, wenn er von unserer Städtegründungsphase als „Zug der Zeit“ spricht. Und gerade in der Forschung zur Stadtgeschichte von Kleinstädten hat sich seit unserer letzten Feier im Jahr 2000 viel getan (u.a. Huth, Im Kampf um Recht und Freiheit, Bräunlingen 2018) Also Gründe genug 750 Jahre Stadt mit einer VHS – Vortragsreihe zu würdigen und den Blick auf unsere Nachbar(klein)städte und (Markt)Gemeinden im hohen Schwarzwald und der Westbaar zu erweitern.
