Zwischen allen Stühlen Christian Sandhaas und die Neustädter Obervögte im 17. und 18. Jahrhundert. Ein Job zwischen den Interessen der Bürgerinnen und Bürger und den Grafen und Fürsten zu Fürstenberg. Titisee-Neustadt: 750 Jahre Stadt (1275-2025)
Zwar wurden die Verwaltungs- und politischen Ämter in der Stadt jener Zeit durch Wahl besetzt, aber die letzte entscheidende Instanz war für das landständische Städtchen der adelige Herrscher. Sein Vertreter vor Ort war in diesem Zeitraum der beamtete Obervogt, ein Jurist, den der Landesherr einsetzte. Irgendwie musste der nun die Interessen der Menschen in seinem Vogteibezirk – mindestens Neustadt und Lenzkirch mit ihren jeweiligen Talschaften – dem Landesherrn und manchmal auch seinen eigenen Interessen unter einen Hut bringen. Ihm halfen dabei Amtsschreiber und Sekretäre besonders aus der Neustädter Familie Heiz/Haiz. Und warum die Wilhelm- Fischer eigentlich Joseph-Fischer Straße heißen könnte, wäre auch noch kurz zu klären.
Anmeldeschluss: 29.03.25.
Titisee – Neustadt 750 Jahre Stadt (1275 – 2025)
Das klingt doch schräg 2021 haben wir mit der VHS 50 Jahre Titisee- Neustadt gefeiert und jetzt 750 Jahre? Doch, das passt. 2025 geht es um die Stadtrechte. Okay es sind eigentlich die Stadtrechte von Neustadt im Schwarzwald. Aber mit der Gemeindegebietsreform in den 1970gern sind die Stadtrechte von Neustadt, wie überall im Land auf die Gesamtstadt übertragen worden. Deshalb feiern wir 750 Jahre Stadt Titisee-Neustadt in 2025. Aber ist das überhaupt ein Grund zum Feiern? Wir meinen schon! Im „Modell Stadt“ ja, auch im Modell „Kleinstadt“, wie Titisee-Neustadt, zumindest der Einwohnendenzahl nach, eine ist, sind die demokratischen Strukturen zu Grunde gelegt nach denen wir heute leben. Das hat der Heidelberger Volkswirtschaftler, Soziologe und Wirtschaftshistoriker Max Weber (1864-1920) in seinem Hauptwerk „Wirtschaft und Gesellschaft“ ebenso eindrücklich dokumentiert, wie Karl Siegfried Bader (1905 -1998), der in unserem Stadtteil Waldau geborene Jurist und Professor an der ETH Zürich, wenn er von unserer Städtegründungsphase als „Zug der Zeit“ spricht. Und gerade in der Forschung zur Stadtgeschichte von Kleinstädten hat sich seit unserer letzten Feier im Jahr 2000 viel getan (u.a. Huth, Im Kampf um Recht und Freiheit, Bräunlingen 2018) Also Gründe genug 750 Jahre Stadt mit einer VHS – Vortragsreihe zu würdigen und den Blick auf unsere Nachbar(klein)städte und (Markt)Gemeinden im hohen Schwarzwald und der Westbaar zu erweitern.
